Hab mich gestern mit einem Lehrer aus einer Matheschule unterhalten. Ich habe ihm erzählt, dass der Aufnahmetest für die Heinrich-Herzt-Schule zu #DDR-Zeiten aus zwei Teilen bestand. Zum einen gab es einen Mathetest mit Knobelaufgaben und dann ein politisches Gespräch. In diesem Gespräch wurde man gefragt, ob man denn drei Jahre zur Armee gehen würde. Mit 13. Ich fand die Idee damals spontan nicht so prickelnd und war damit raus. Nur dem Einsatz meiner Eltern ist es zu verdanken, dass die Mathematik dann doch gesiegt hat (nachdem ich dem Direktor meiner POS versichert hatte, dass es eigentlich schon immer mein sehnlichster Wunsch gewesen sei, drei Jahre meiner Jugend irgendwo rumzusitzen und zu warten, dass sie vorbeigeht. Ich glaube, ich hatte das anders formuliert.)
Jedenfalls meinte mein Gesprächspartner, dass es jetzt ja auch politische Aufnahmegespräche gegeben habe. Ich habe etwas geschluckt und nachgefragt und er hat erklärt, dass die Testergebnisse ja nicht genau 60 Personen liefern würden, die dann die Plätze bekommen würden, sondern vielleicht 40 sehr gute und dann 40 gute Personen, aus denen man irgendwie auswählen muss. Mit diesen wurden dann Gespräche geführt und es war bis vor zwei Jahren so, dass Mädchen bevorzugt wurden. Dann gab es ein Gerichtsurteil, dass das verboten hat.
Ich finde das falsch.
Ich finde es auch absurd, denn alles, was wir an den Universitäten machen, wird bereits in frühster Jugend ausgehebelt. In allen Stellenausschreibungen steht: Frauen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Warum sollte das für die Auswahl von Matheschulen anders sein?
Nun wird es wohl so, dass das reine Jungsschulen werden.
In meiner Klasse war es übrigens so, dass wir insgesamt 24 waren und 8 davon waren Mädchen.
Hier habe ich mal vor Jahren die Geschichte mit der AUfnahmeprüfung aufgeschrieben:
https://hot-climate-topics.net/2019/08/30/der-moralische-druck-der-oeko-gutmenschen-ist-ja-wie-in-der-ddr/